Belastung der Ochtum hoch – Delmenhorster Landtagsabgeordneter Deniz Kurku (SPD) sieht Handlungsbedarf

Deniz Kurku, MdL
Deniz Kurku, MdL

Im Oktober hat der Landtagsabgeordnete Deniz Kurku (SPD) eine kleine Anfrage an die niedersächsische Landesregierung gestellt. In dieser hat er um Auskunft zur Lage rund um die Belastung der niedersächsischen Ochtum mit Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) gebeten. Die Substanz war jahrzehntelang als stabilisierender Zusatz in Löschschaum enthalten und wurde unter anderem auch von der Bremer Flughafenfeuerwehr eingesetzt. PFOS baut sich in der Natur kaum ab, kann in den Körper gelangen und gilt dort als krebserregend. Dabei können Bauchspeicheldrüse, Nieren und Leber nachhaltig geschädigt werden.

In seiner Anfrage fragte Deniz Kurku unter anderem, ob der Landesregierung das Ausmaß der Schäden für Mensch und Umwelt bereits bekannt sei. Diese Frage musste die Landesregierung in ihrer jetzt dem Landtag vorliegenden Antwort verneinen. Dabei verweist die Landesregierung auf aktuelle und zurückliegende Untersuchungen, die nach Bekanntwerden der Belastung unternommen wurden. Gerade bei den entnommenen Fischen nahe des Bremer Flughafens wurden besonders hohe PFOS-Gehalte festgestellt. Dabei erinnert die Landesregierung auch gerade deshalb nochmal konkret an die Empfehlung, Fische aus der Ochtum nicht zu verzehren.

Darüber hinaus erkennt die Landesregierung an, dass gerade durch diese Empfehlung massive Ertragseinbußen für die Ochtumfischer entstanden sind. Welche Entschädigungsleistungen sich daraus ergeben könnten, müsse sich unter Umständen auf dem Rechtsweg klären, heißt es in der vierseitigen Antwort.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Deniz Kurku fordert: „Es bedarf neben den wissenschaftlichen Untersuchungen auch Maßnahmen zur Sanierung von Boden und Grundwasser. Die Belastung der Ochtum darf nicht länger eine Gefahr für Mensch und Umwelt sein“. Seiner Einschätzung nach ist hier vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Behörden auf bremischer und niedersächsischer Seite entscheidend. „Es ist gut, dass Bremen und Niedersachsen sich dieser Problematik gemeinsam angenommen haben und in einem engen Austausch stehen. Schadstoffe in der Umwelt und in Gewässern machen schließlich nicht an Ländergrenzen halt,“ so Deniz Kurku.

Die gesamte Antwort der Landesregierung hier.