Gruppe SPD & Partner zur Schulentwicklungsplanung

Die Gruppe SPD & Partner ist sehr erstaunt über den Ausgang der Sondersitzung des A4.

Mit der vorläufigen Entscheidung zugunsten der Real- und Hauptschulen können wir umgehen, doch erschreckt es uns, wie wenig wichtig die gesamte Schulentwicklung doch der CDU/FDP/AFD/UAD zu sein scheint.

Zu sagen, es gäbe nichts mehr zu diskutieren, ist wohl das schlechteste Argument, denn es wurden nur punktuelle Entscheidungen dazu getroffen, ob Realschule und Hauptschule erhalten bleiben, ob es eine weitere Oberschule geben wird, und wie wir mit der Situation G8 / G9 umgehen sollen.

Wir vermissen hier den erforderlichen Weitblick, denn eine Schulentwicklungsplanung muss nachhaltig und bestmöglich auf zukünftige Bedarfe ausgerichtet sein.

Uns motiviert diese beinahe grob fahrlässige Entscheidung, einen Beschluss zu erwirken, nur noch mehr, genau dort weiterzumachen, wo wir bereits angelangt sind, für eine Schulentwicklungsplanung, die ihren Namen auch verdient, insbesondere unter Beteiligung all derer, die es betrifft.

Wir fordern eine Prüfung über die Situation und die Bedarfe der Grundschulen. Wir müssen für die weitere Vorgehensweise auch über diese Schulen wissen, wie dort die Raumnot ist und die Auslastung. Wir müssen einbeziehen, welchen zukünftigen Anforderungen sie gerecht werden müssen.

Außerdem fordern wir Klarheit darüber, wie, wo und mit welchen Zielgruppen die Förderschule zukünftig betrieben werden soll und welche Anforderungen sie erfüllen müssen.

Die Förderschule auf drei Standorte zu verteilen, ist in unseren Augen eine unzumutbare Lösung und kann nur von kurzer Dauer sein! Es muss schnellstmöglich ein Standort gefunden und ein Neubau umgesetzt werden.

Übrigens würde dadurch ein Schulgebäude mitten in der Stadt frei!

Wir benötigen auch Klarheit über die Berufsschulen, über die Bedarfe, die dort entstehen, auch vor dem Hintergrund der vielen Geflüchteten, die in den letzten Jahren nach Delmenhorst gekommen sind.

Wir fordern auch eine klare Aussage darüber, wie die Anwahl zu IGS sein wird. Zu sagen, es wird nicht genug Schülerinnen und Schüler geben, halten wir für falsch!

Die Befragung ist anderthalb Jahre her, die Ergebnisse sind überholt. Wir fordern eine neue aktuelle Befragung für dieses Schuljahr und unter Einbeziehung auch der ersten bis vierten Klassen.

Die Zugewanderten kennen unser Bildungssystem mit all seinen Möglichkeiten nicht. Hier gilt es zu informieren und aufzuklären, was integrierte Gesamtschule bedeutet.

Nach unseren Erkenntnissen aus der Analyse des Istzustandes und aus vielen Gesprächen mit Schulleitungen, Lehrer*innen und Eltern stellen wir fest: Es gibt noch sehr viel zu diskutieren und zu überlegen.

Fangen wir doch endlich an, die Schulentwicklung auf die Sachebene zu bringen und zu schauen: „Was brauchen unsere Kinder und wie können wir dafür sorgen, dass sie in eine gute Zukunft starten? Wie können wir Chancengleichheit durch eine innovative und moderne Schullandschaft gewährleisten?“ Diese Fragen müssen geklärt werden, über diese Fragen darf man nicht hinwegentscheiden!

Wohl niemand hat sich in den letzten Monaten inhaltlich so intensiv mit der Schulentwicklung auseinandergesetzt wie die Gruppe SPD & Partner. Unsere Anträge aus dem ersten öffentlichen Arbeitskreis sind bereits formuliert.

Wir freuen uns auf einen von Sachverstand und Verantwortung begleiteten Diskurs für die Stadt Delmenhorst.

Lieber Weitblick als Kurzsichtigkeit bei einem gesellschaftlich wichtigen Thema wie Bildung, dass nachhaltig das Bild unserer Stadt prägen wird.

Wir werden alles dafür tun, dies mitzugestalten.