„Die ideologische Bildungspolitik der Sozialdemokraten“

Die CDU Jugendorganisationen in Delmenhorst sprechen sich für den Erhalt eines dreigliedrigen Schulsystems aus. Genau betrachtet stammt diese Dreigliedrigkeit aus der Zeit des Wiederaufbaus, in der die Selektion von Schülern und ihre Zuweisung in die Arbeitswelt – Hauptschule zu Handwerk, Realschule zu Dienstleistung, Gymnasium zu Wissenschaft – noch zweckdienlich und funktional erschien. Auslesen statt Fördern war die Devise! Heute erscheint uns dieser im Zuge der Arbeitsmarktentwicklung längst nicht mehr funktionierende Mechanismus der Selektion tatsächlich auch ideologisch überholt! Geht er nämlich von einem an veralteten und einzig an Arbeits- und Wirtschaftsinteressen orientierten Menschenbild aus. Eltern wünschen sich die bestmögliche Lebens- und Lernumgebung für ihr Kind, in der es sich optimal entwickeln kann, individuell gefördert und eben nicht schlichtweg ausgesiebt wird. In der es, auch wenn es beim Lernen stolpert, aufgefangen wird. Dem trägt das unreflektierte „weiter so“ mit der altvertrauten Dreigliedrigkeit der Jungen Union ebenso wenig Rechnung wie die aktuell von der Verwaltung vorgestellten Vorschläge.

Zur Ideologie der SPD ein Beispiel: Es zeigt sich, dass im herkömmlichen Schulsystem Kinder aus Familien in wirtschaftlich prekären Lagen wesentlich schlechtere Schullaufbahnen nehmen als aus wohlhabenden Familien. Wir wollen mehr Bildungsgerechtigkeit, damit arme Kinder nicht zu armen Erwachsenen geformt werden! Vielfalt im Bildungsangebot ist wichtig, darf aber nicht unreflektiert und beliebig sein, sondern sollte inhaltlich fundiert und Wertegeleitet betrieben werden.